Die Parzelle ist mit zahlreichen Grenzbebauungen und Mauern umzogen und hat einen extremen Zuschnitt von ca. 22m Breite und 115m Länge, sie ist Teil eines Denkmalensembles in einem Bebauungsplangebiet. Straßenbegleitend hatten wir ein zu erhaltendes Bestandsgebäude aus dem 19. Jahrhundert vorgefunden, dass zu einer Werkstatt umgenutzt wurde.
In den Überlegungen mit den Bauherren haben wir das neue Wohnhaus als Remise an einer Brandwand so entwickelt, dass zwischen dem Bestandsbau und dem Neubau ein quartiertypischer, intimer Innenhof entsteht. Altbau und Neubau stehen sich hier gegenüber und bilden eine neue Einheit. Um diesen „Dialog“ aufbauen zu können, haben wir den Neubau in seiner Maßstäblichkeit auf den Altbau abgestimmt und einen Baukörper mit Flachdach entstehen lassen.
Aufgrund der gleichen Ausführung der Oberflächenmaterialien beider Baukörper und ihre Verwandtschaft in der Kubatur werden die Häuser zu „zweieiigen Zwillingen“. In diesem Spannungsfeld der Interpretationen von Bestand und Neubau liegt aus unserer Sicht eine große Chance im Umgang mit derartigen städtebaulichen Strukturen. Es gestattet dem Quartier, sich zeitgemäß und modern weiter zu entwickeln, ohne die Bestandsbauten in ihrem Wert zu ignorieren.
Standort: Berlin-Pankow
Fertigstellung: 2012
Wohnfläche: 220m²
Bauherr: privat
Leistungsphasen: 1-5 Entwurf / Ausführungsplanung